Oster-Einsatz - persönliche Zeugnisse!

Zu diesem, dem dritten Einsatz wollen persönliche Zeugnisse und Erlebnisse weitergeben!
GOTT gebührt alle Ehre!

Das 3. Einsatzteam startete gemeinsam mit unseren Ostergästen aus Deutschland
am Dienstag, den 19.04.2022 - 2 Touren voll gepackt mit Hilfgütern in die Ukraine.

   

"Denen, die nach uns kommen,
wollen wir von den großartigen Taten des HERRN erzählen,
von seiner Macht und den Wundern, die er vollbracht hat."

Psalm 78,4

 

Pastor aus Mariupol

Den etwa 70 Jahre alten Mann aus Mariupol traf unser Team ca. 50 km südwestlich von Czernowitz, als sie an dieser Station Lebensmittel, Kleidung aus dem SecondHand aus Keresztur und Saubermacherpakte abgaben.

Er erzählt, dass alle aus seiner Gemeinde geflohen sind: "Aber ich weiß, dass noch Christen in Mariupol sind!"
(Zu diesem Zeitpunkt waren ca. 2000 Soldaten und 1000 Zivilisten in dem Stahlwerk eingeschlossen, aus dem mittlerweile einige Hundert evakuiert werden konnten - ob auch weitere Menschen noch in der Stadt ausharren?)

"Wir sind herausgekommen mit dem, was wir am Leib hatten. Hier haben wir alles neu bekommen.
Alle Häuser wurden entweder durch Bomben zerstört oder sind abgebrannt. Wir werden nicht zurück können."

Es bewegt uns, dass er ohne Hass und ohne ein böses Wort ggü. Russland spricht.
Aus innerem Frieden heraus und dennoch voller Trauer.

"Wir sind nun wie das Volk Israel: ohne Heimat. Im Exil. Wir ziehen herum und suchen einen neue Heimat."

Der ältere Herr ist der Pastor aus Mariupol
 

Köchin aus Mariupol

Ionel, ein einfacher Mann aus Siret (RO), der mit Cornel Haures (Leiter des Netzwerks in Suceava) häufig Fahrten in die Ukraine macht, erzählte Beni folgendes Zeugnis...

150 km östlich von Czernowitz hat eine Gemeinde 120 Flüchtlinge aufgenommen. Unter ihnen ist eine Frau, die, nachdem sie lebend aus Mariupol fliehen konnte, Gott sagte, dass sie ihre Gaben für IHN einsetzen will:
"Ich kann kochen! Ich werde kochen für Flüchtlinge!"
So wurde sie die Köchin in dieser Gemeinde und koordinierte die Lebensmittel für 120 Menschen.

An einem Tag im April geht sie zum Pastor und sagt ihm: "Wir frühstücken gerade. Ich habe noch Lebensmittel, dass ich das Mittagessen zubereiten kann. Dann haben wir keine Lebensmittel mehr. Wir haben nichts mehr."

Der Pastor ermutigt sie, eine Liste zu schreiben, mit allem was sie brauchen:
"Schreibe alles auf! Wir werden als Gemeinde beten."
Sie schreibt alles auf: Lebensmittel und darüber hinaus. Alles, was sie brauchen.

 

Am gleichen Tag packen Ionel und Cornel ihre Autos.
"Hier ist noch eine Waschmaschine - packt sie mit ein" - "In meinem Auto ist aber schon eine Waschmaschine." - "Nehmt diese hier trotzdem noch mit!" 

Sie fahren los, zu einem Ort, den sie noch nicht kennen, an dem sie noch nie zuvor gewesen sind. Sie haben nur eine Adresse. Keine Nummer. Keinen weiteren Kontakt. Keine Anmeldung.
Inoel und Cornel kommen an der Gemeinde an und entladen die Autos. 

Ionel berichtet: "Wir konnten es nicht verstehen. Alle, die mit dabei waren oder beim abladen halfen, weinten. Nach einer Weile holen sie die Liste und sagten zu uns: 'Schaut, diese Liste hat unsere Köchin heute Morgen geschrieben. Wir hatten keine Lebensmittel mehr! Und ihr habt alles mitgebracht, was auf der Liste stand. Alles.'

Die Köchin fügte hinzu: 'Ich habe auch eine Waschmaschine auf die Liste geschrieben. Eigentlich wollte ich eine zweite aufschreiben. Aber ich habe es mir nicht getraut. Ihr habt eine zweite Waschmaschine mitgebracht.'

Unter Tränen sagt sie:
'Nun weiß ich, dass bei Gott die Fülle ist!'"

Wir wissen, dass in die Autos von Ionel und Cornel auch Lebensmittel von uns gepackt wurden - gesammelt von euch und gekauft von euren Spenden!!  Passend nach "Gottes Einlaufsliste" - denn bei ihm ist die Fülle und er versorgt in jeder Situation!


Einzelne Berichte und Eindrücke

Krischa erzählt uns, dass seit Beginn des Krieges mehr als 100 Personen in seinem Haus mit gelebt haben. Sind Flüchtlinge weiter gezogen, kamen schon die nächsten. 

Die Christen in der Region um Czernowitz beginnen, einander Häuser zu bauen, Lebensräume und neue Heimat zu schaffen. Und jeder nimmt Flüchtlinge auf.
Einige Flüchtlinge suchen sich in der Region Arbeitsstellen, um ihren Unterhalt mit zu tragen, ihre Familien zu versorgen.

In Czernowitz (wie wohl auch im ganzen Land) wurden Plakate aufgehängt. Probaganda gegen den Feind. Der Glaube verdreht. Benutzt. Bibelverse neben Soldaten-Bildern sollen Gewalt rechtfertigen und den Feind etteketieren.
Die Geschwister aus den Brüder- und Baptistengemeinden in Czernowitz haben einen guten Bezug zum Bürgermeister und baten darum, dass sie die Plakate abnehmen und auf eigene Kosten andere Plakate aufhängen dürften. Ihre Kinder sollten nicht unter diesen Bilden in der Stadt aufwachsen. Sie bekamen die Erlaubnis. Nun ist die Stadt plakatiert mit ermutigenden, verheißungsvollen Bibelversen und schönen Bildern. 

2 leibliche Brüder, junge, gläubige Männer haben ihre Familien durch einen Angriff verloren. Beide haben einen Kleintransporter.
"Wir können nichts mehr verlieren. Wir fahren - mit Gottes Hilfe.
Wo keiner mehr hinfährt, dahin fahren wir!"

Mit einer Sondergenehmigung können sie für kurze Zeit das Land verlassen und Hilfsgüter in Suceava abholen. Diese brachten sie z.B. nach Mariupol als alle anderen Hilfsorganisationen schon lange nicht mehr in die Stadt fuhren. Ihre Fahrzeuge zeigen die Spuren dieser gefährlichen Fahrten.